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Bereits in der südasiatischen Mehrgarh-Kultur war der beeindruckende Lapislazuli als Schmuckstein bekannt. In Afghanistan baute man die Edelsteine um 6.000 v. Chr. ab. Ganze Blöcke und kleinere Steine wurden ins ferne Asien gebracht. Funde aus dem 3. Jahrtausend belegen nicht nur Lapislazuli-Vorkommen, sondern auch entsprechende Werkzeuge, um die Edelsteine zu bearbeiten. In altägyptischen Pharaonengräbern stieß man ebenfalls auf Lapislazuli als Grabbeigaben. Die Totenmaske des berühmten Tutanchamun war beispielsweise mit Lapislazuli-Steinen verziert. Als Kostbarkeit war Lapislazuli auch im Assyrien des 18. Jahrhunderts v. Chr. bekannt. An der Mittelmeerküste fand man außerdem Gräber, in denen Gewänder mit Perlen aus Lapislazuli geschmückt waren.
Heute noch zählt der Lapislazuli zu jenen Edelsteinen, die mit ihrer prächtigen und starken Farbe überzeugen. Die Metamorphose bedingt die Entstehung des Steins. Er befindet sich inmitten von Gesteinsmengen, die beispielsweise durch Einwirkung von Feuer und plötzlicher Abkühlung reißen und den Lapislazuli hervorbringen. Er besteht hauptsächlich aus Caleit, Pyrit und Lasurit. Man geht davon aus, dass sich ein Lapislazuli erst dann bilden kann, wenn Kalk sich in Marmor umwandelt. Der erste Teil des Namens stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet „Stein“. Der zweite Teil lehnt sich an das arabische Wort „azula“ an, das mit „blau“ übersetzt wird.
Hergeleitet von dieser Erklärung tritt der Lapislazuli immer als exquisiter Stein in Nuancen von Ultramarin bis hellem Blau auf – mit einer wunderbaren Intensität, oftmals in reinem Farbton, mitunter von goldfarbenen Sprenkeln aus Pyrit gezeichnet oder hellen Linien aus Marmor durchzogen. Der Stein verzauberte schon seit Anbeginn auch die Künstler, die insbesondere den eindrucksvollen und starken Ultramarin-Farbton für ihre Werke entdeckten. Zu diesem Zweck wurden die Edelsteine zermahlen, zu feinstem Pulver verrieben und mit Bindemitteln versehen. Noch heute besitzen die Werke Alter Meister, auf denen das unverwechselbare Ultramarin des Lapislazuli Verwendung fand, jene außergewöhnliche Strahlkraft, die nur diese eine Farbe ermöglicht. In der modernen Kunst liefert der Farbton ebenfalls hinreißende Effekte. Als Farbpigment ist er zudem immer noch bei Restauratoren und Künstlern, die ein Faible für historische Farben haben, heiß begehrt.
Als Schmuckstein hat der Lapislazuli über die Jahrtausende hinweg nichts von seiner Faszination eingebüßt – im Gegenteil: Schmuckstücke mit diesem farbenprächtigen Stein, der u.a. aus dem Hindukusch, der Mongolei, Myanmar, Pakistan, Kanada und den USA stammt, werden hoch gehandelt. Je reiner und intensiver der Stein und seine goldenen Sprenkel, desto wertvoller ist er.
Schon frühzeitig galt der Lapislazuli als heiliger Stein und war deshalb als Grabbeigabe der Herrscher sehr beliebt. Im Orient sagte man ihm magische Eigenschaften nach. Heute gilt er als Heilstein mit spiritueller, seelischer und mentaler Wirkung. Man sagt, er stärke die Funktionsfähigkeit der Drüsen, reguliere den Hormonkreislauf und zeige seine beruhigende und krampflösende Wirkung bei Neuralgien und Kopfschmerzen. Er soll das Selbstbewusstsein stärken und Konzentrations- und Lernprobleme mindern. Der Lapislazuli gilt gleichzeitig als Stein der Freundschaft und als Stein der Wahrheit. Er wird dem Stirn-Chakra zugeordnet und ist Geburtsstein von Widder, Jungfrau und Schütze.
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